Bericht
DRC WT-A-Finale 2013
Samstag 02.11.13
Der Wecker geht um 4 Uhr, denn Treffpunkt ist um 6:35
Uhr und wir fahren eine gute Stunde. Da ich fast alles
schon Freitag abend gepackt hatte kommen wir pünktlich
um 5 Uhr los. Vom Treffpunkt aus fahren wir in einer
Wagenkolonne etwa 15 Minuten bis zum Gelände. Hier
beginnt die erste Herausforderung: Rückwärts in einen
Waldweg einparken...im Dunkeln! Glücklich das ich weder
im Zaun noch auf dem Acker gelandet bin mache ich mich
mit meinem Gepäck und Clay auf den Weg zur Anmeldung.
Hier die erste erfreuliche Nachricht: es gibt bekannte
Gesichter in meiner Gruppe und davon direkt drei!
Ein großer Dank an dieser Stelle an Nadine Küsters,
Sabine Lenßen und Stefanie Semke. Um es mit Sabines
Worten zu sagen: "Wir waren nicht die beste, aber
bestimmt die lustigste Truppe". Es war dank euch ein
lustiges und entspanntes Wochenende. Ihr habt alle drei
fantastische Hunde und ich freue mich darauf euch nächstes
Jahr auf dem ein oder anderen Workingtest wieder zu
sehen.
Begrüßung ist gegen 8:30, das Richten beginnt gegen 9
Uhr.
Ich beschreibe die Aufgaben einfach in der Reihenfolge,
in der wir sie auch bearbeitet haben:
4. Aufgabe (Ron Jeffery)
Standpunkt ist oben an einem Hang. Etwa 40 m hangabwärts
befindet sich eine Anpflanzung mit ca. 1m hohen Tannen,
dort wird eine Markierung rein geworfen. Auf dem Rückweg
wird an ähnlicher Stelle ein Halbblind ausgelegt, dass
im Anschluss zu arbeiten ist.
Clay schießt zuerst links an der Markierung vorbei.
Stopp-Pfiff, Suchen-Pfiff....er sucht nach links, wollte
ihn schon stoppen dann arbeitet er sich nach
rechts...gefunden.
Eine Abgabe kommt leider gar nicht erst zu stande...das
Dummie landet einen halben Meter links hinter mir auf
dem Boden....sch.....
Das Halbblind findet er punktgenau ohne Hilfe. Zur
Abgabe....ja also, ich habe das Dummie irgendwie in die
Finger bekommen.
Bin fast froh hier noch 10 Punkte zu bekommen, hatte
etwas Angst, weil das Dummie auf dem Boden lag. Gibt
hierfür aber in der A wohl keine Null.
Bin etwas enttäuscht, wegen des schlechten Starts,
einziger Trost: Die eigentliche Arbeit war toll.
1. Aufgabe (Roger Wade)
Kurzer Walk-up mit zwei Hunden, dann fällt rechts eine
Markierung für den rechts laufenden Hund. Clay und ich
laufen links und ich schwenke viel zu kurz nach rechts
rüber, so dass wir nur ungefähr einen Meter neben dem
anderen Hund zu stehen kommen. :-( Nicht wirklich
clever. Zum Glück geht alles gut. Clay bleibt sitzten
und während Steffis Hund arbeitet rückt sie unauffällig
nach rechts.
Der Hund musste hier ca. 20 m einen Hang runter, ist
dann kurz in einem Graben verschwunden und auf der
anderen Seite den Hang ca. 15 m wieder hoch. Der Graben
ist von Bäumen gesäumt und muss ziemlich tief sein, denn
der Hund ist gefühlte Ewigkeiten nicht zu sehen. Clay
markiert punktgenau. Ich rutsche unauffällig nach
links. Zur Abgabe knie ich mich hin und gebe ein leises
"Hier"-Kommando. Na, ja ging ganz gut. Der Richter sah
das nicht so streng und gibt uns 20 Punkte. Juhuu!
2. Aufgabe (Anja Möller)
Man steht auf einer Wiese hangaufwärts. In ca. 80 m
fällt eine Markierung, man dreht sich nach rechts (ca.
90°) dort beginnt in ca. 10 m der Wald, davor ein zwei
Meter breiter Farnstreifen, dort soll der Hund suchen.
Ich schicke Clay los, er will natürlich in den Wald.
Stopp-Pfiff, Suchen-Pfiff...Clay schaut mich an wie
Auto, man kann die Fragezeichen förmlich sehen....er
fängt dann trotzdem an zu suchen, aber ohne so richtigen
Elan.... Dann macht er sich wieder auf in Richtung Wald.
Stopp....zurück...Suchen....Auto? er sucht dann aber
trotzdem weiter...sehr zögerlich...zum Glück findet er
dann schnell ein Dummie...welches neben mir auf dem
Boden landet....ich fluche ;-)
Ausrichten zur Markierung...punktgenau....er kommt mit
Vollspeed den Hang runter geschoßen....oh,oh...."HIER"
und das Dummie landet in meinen Händen. Puh!
Die kleine Suche soll ich üben und die Abgabe, es wäre
ärgerlich wenn dort immer 2-3 Punkte verloren
gehen...guter Rat...wir arbeiten dran.
Ich staune über immerhin noch 15 Punkte.
3. Aufgabe (Oliver Kiraly)
Ein Zaun und eine Doppelmarkierung. Ich habe etwas
Bammel, nicht wegen des Zaun sondern wegen der zweiten
Markierung: Clay und Fallstellen merken hah...guter
Witz.
Wir stehen auf einer Wiese etwa 20 m vor einem Holzzaun,
in gerade Linie zum Dummie ca. 80/90cm hoch. Links ist
der Zaun etwas niedriger.
Etwa 20 m links von uns hat der Zaun eine ca. 5 m breite
Lücke, das erste Dummie fällt quasi hinter diese Lücke.
Problematisch ist hier bei, dass dort niedriger mit
hohem Grasbewuchs wechselt und die meisten Hunde wohl
nicht tief genug gelaufen sind.
Das zweite Dummie fällt nach rechts, natürlich hinter
den Zaun. Er möchte die Hunde gerne über den Zaun. Alles
andere gibt aber nur Punktanzüge.
Clay markiert beide Dummies gut, dann Freigabe....Clay
rennt ohne zu zögern Richtung Zaun ohne Problem segelt
er über denn Zaun. Ist der Hund einmal über den Zaun ist
auch sofort außer Sicht. Als er keine 2 Sekunden später
in andere Richtung über den Zaun fliegt werde ich kurz
panisch: was macht er jetzt?...so schnell kann er doch
gar nicht sein....ich registriere etwas grünes in seinem
Fang...kann er anscheinend doch....;-)
Hinknien..."hier"...Dummie drin.
Ausrichten auf das andere Dummie. Punktgenau...Cool...er
kann es sich ja doch merken. Bin gerade bei dieser
Aufgabe ganz stolz auf meinen Hund.
Oliver sagt er müsste halt Punkte für die Abgabe ziehen.
Alles gut, es gibt 17 Punkte und ich höre noch beim
Weggehen, wie er zum Steward sagt: "Good Lining" :-D
Im Expresstempo sind wir durch die Aufgaben gerauscht.
Wir haben gerade mal 12 Uhr. Nach einem heißen Suppchen
wollten wir uns dann auf den Heimweg machen. Aus dem
schönen Waldweg kommt man aber nur weg, wenn alle andere
auch weg fahren. Dies wurde auch ganz oft betont.
Trotzdem stehen wir mit fast 20 Mann/Frau im Regen und
warten....nach ca. 30 Minuten ist die Besitzerin des
blockierenden Wagens endlich gefunden. Gegen 15 Uhr sind
wir zu Hause.
Sonntag 03.11.13
Wieder geht der Wecker um 4 Uhr. Diesmal anderes
Gelände: Wald und Wasser. Wir parken auf einem Schulhof,
als wir loslaufen wird es langsam hell. Nach ca. 800 m
kommen wir zu einem Holzunterstand. Gegen 8 Uhr
gibt es eine kurze Begrüßung dann geht es ab ins
Gelände. Für uns heißt es erstmal bergan....und zwar
weit....Dummerweise starten wir bei Aufgabe 8 und laufen
dann wieder runter zur Aufgabe 5 und dann wieder den
Berg hoch zu den Aufgaben 6 und 7.
Aufgabe 8 (Rainer Scesny)
Wir stehen auf einem breiten Waldweg und laufen im
Walkup auf eine T-Kreuzung zu, auf die Kreuzung fällt
ca. 5 m vor uns eine Markierung. Verwirrend für die Hunde
ist hierbei, dass wir nicht stehen bleiben um uns die
Markierung anzuschauen, sondern einfach weiter laufen.
Clay bleibt trotzdem stehen, schaut sich die Markierung
an. Ich laufe langsam weiter, Rainer schaut ganz genau
was der Hund macht. Clay kommt ohne Kommando wieder Fuß,
wir laufen ca. 1 m an dem Dummie vorbei und schwenken
dann nach rechts. Auf dem Weg steht in ca. 40 m
Entfernung ein Helfer, dieser wirft eine Markierung in
einen Busch ca. 4-5 m neben den Weg. Hier hatten wir
etwas Glück unsere Markierung rollte auf den Weg zurück.
"Wie die Vögel so fallen", meint Rainer.
Clay kommt wieder sehr schnell zurück, ich gebe ihm ein
ziemlich scharfes "HIER"-Kommando. Er legt das Dummie
sehr ordentlich in meine Hände.
Wir drehen uns um, dass andere Dummie hole ich selbst.
Kein Problem für uns.
Rainer erklärt uns für das scharfe Kommando müsste er
was ziehen. Wir bekommen 16 Punkte.
Aufgabe 5 (Betty Schwieren)
Wir müssen den ganzen Berg wieder runter. Endlich unten
angekommen, können wir quasi direkt weiter machen.
Wir stehen oben an einem ca. 20 m langen Hang, unten ein
großer Teich/See. Die Markierung fällt vom anderen Ufer
aus in Wasser. Die Hunde müssen ca. 25/30m weit
schwimmen.
Freigabe und Clay schießt den Hang runter, zum Wasser
hin wird er etwas langsamer. Ich finde es toll, dass
dieser schnelle Hund, der Wasser abgöttisch liebt, bei
fremden Gewässer doch vorsichtig ist und nach einem
guten Einstieg sucht und nicht blind reinspringt.
Er schwimmt zielgenau auf die Markierung und kommt genau
so zielgerichtet zurück. Gut, dass er nun hangaufwärts
muss, keine Zeit und Gedanken für Schütteln oder
Dummiespielchen im Maul. Zwei Meter vor mir muss er dann
doch noch zweimal knautschen. "Haifisch", sagt Betty und
grinst. Sieht das aber wohl nicht als allzu schlimm an.
20 Punkte sprechen für sich. ;-)
Aufgabe 6 (Declan Boyle)
Das schwierigste war hier heil zu der Aufgabe zu komme.
Ich lasse Clay oben sitzten und kämpfe mich ca. 7 Meter
hangabwärts, erst dann rufe ich ihn zu mir.
Hier gab es eine Markierung in ca. 40/50 m Entfernung,
hangabwärts im Buchenwald mit leichten Unterbewuchs. Das
Dummie fällt in ein Farn/Moosbett. Clay läuft daran
vorbei, er hatte sich das Farngebüsch drei Meter
weiter hinten ausgesucht.
Ich stoppe ihn. Den Komm-Pfiff interpretiert er in
seinem Sinne als Suchenpfiff. Wieder "Stopp", wieder
"Komm", er kommt zurück. Suchenpfiff auf Höhe des
Farnbetts...gefunden. Auf den Rückweg wird ein Halbblind
an gleicher Stelle ausgelegt. Leider habe ich das nicht
gesehen, da ich mich voll auf die Abgabe konzentriert
habe. Die war dafür auch ganz gut.
Nach Schuss und zweiter Freigabe stoppe ich Clay einfach
dort, wo das andere Dummie lag. Suchenpfiff, er findet
quasi sofort.
Mit einem "very goog handling" und 18 Punkten ziehen wir
weiter zu letzten Aufgabe.
Aufgabe 7 (Graham Stanley)
Vor der letzten Aufgabe steigt bei allen nochmal die
Nervosität. Keiner möchte bei der letzten Aufgabe noch
rausfliegen. Clay ist mittlerweile doch echt müde und
brummt einige der Hunde an, die an uns vorbei laufen.
Hoffentlich reicht die Konzentration noch für die letzte
Aufgabe, denn die hat es nochmal in sich.
Eine Doppelmarkierung im Wald. Halblinks von uns geht
ein Einschnitt den Berg hoch. Links vom Einschnitt
stehen Werfer und Schütze der ersten Markierung. Diese
fliegt über den Einschnitt auf die andere Seite von
diesem in ca.
30 m Entfernung von uns. Problem: direkt am
Anfang des Einschnitts liegt ein großer umgefallener
Baum quer. Der Hund sieht die Fallstelle nicht und die
Flugbahn wahrscheinlich nur kurz. Die zweite Markierung
fällt rechts von uns. Der Winkel zwischen den Markierungen liegt bei
vielleicht 80°. Die Markierung fällt ca. 20 m entfernt in
eine Kuhle. Vor uns ein dicker Baum. Die Sicht von Hund
und Hundeführer auf die zweite Markierung ist ziemlich
schlecht.
Die erste Markierung konnte ich zum Glück sehr gut
sehen. Mit etlichem Handling bekomme ich Clay auch
dort hin. Er reagiert gut, nur das Gelände zieht ihn
immer in andere Richtungen.
Ich habe keine Idee, wo die zweite Markierung
liegt....irgendwo in der Kuhle. Ich stoppe ihn dort,
lasse ihn suchen....er geht zu weit, ich hole ihn
zurück, suchen, er läuft hangaufwärts....wieder
zurück...wieder suchen...er findet.
Ich rechne mir auf Grund des vielen Handlings nicht mehr
viele Punkte aus.
Die 17 Punkte, die wir bekommen, zeigt wohl, dass der
Richter hier nicht mit ganz punktgenauen Markierungen
rechnet.
Ich bin glücklich, dass wir so gut durchgekommen sind.
Ich hatte auf ein "sehr gut" gehofft und mit 133/160
Punkten habe wir dieses auch bekommen. Das Wort Abgabe
ist mein persönliches Unwort des Jahres 2013. Aber Clay
hat fantastisch gearbeitet und das ist erstmal die
Hauptsache.
P.S. Alle Meter Angaben sind geraten und müssen nicht
der Realität entsprechen. ;-)